Borsdorf
Die frühe Zeit Borsdorfs ist nicht eindeutig belegt.
Vermutet wird, es habe sich bei hiesiger Gegend vom Ende des 6. Jahrhunderts an
um ein relativ geschlossenes slawisches Siedlungsgebiet gehandelt (Edith
Hoffmann in VorOrt 2/1992). Harro Gehse hält für sicher, dass es sich um eine deutsche Ansiedelung aus der Mitte
des 12. Jahrhunderts handelt (s. Borsdorfer Ortschronik 2007).
1838 wurde Borsdorf eine der ersten Stationen der ersten deutschen Ferneisenbahnstrecke Leipzig-Dresden. Durch eine hier abzweigende, über Döbeln nach Dresden führende Eisenbahnstrecke wird Borsdorf ab 1866 zum Eisenbahnknotenpunkt.
Diese Tatsache und die Gründung der Leipzig-Borsdorfer Baugesellschaft 1871 sorgten für einen gravierenden Strukturwandel. Der Ort wandelte sich von einer einst landwirtschaftlich geprägten Gegend in eine Wohnregion von Landhäusern und Villen an der Bahnstrecke entlang.
Die Zahl der Einwohner stieg von 118 im Jahre 1871 auf 3500 in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg.
1967 erlebte die Gemeinde die Weihe einer der wenigen, in DDR-Zeit errichteten Kirchenneubauten. Nach der Wende sorgten die Entstehung eines großen Neubaugebietes und der Eigenheimbau für weiteren Zuzug nach Borsdorf.
1973 erfolgte die Eingemeindung Zweenfurths.
Im Jahre 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit den Nachbarorten Panitzsch und Cunnersdorf.