Panitzsch und Cunnersdorf

Panitzsch wurde in einer Besitzteilurkunde vom 14.2.1267 der Brüder Hoyer von Friedeburg als „villa Bansz“ erwähnt. Hoyer der Jüngere erhielt Panitzsch. 1269 wurde das Dorf an den Merseburger Bischof verkauft. 1350 wurde das östlich von Panitzsch gelegene Cunnersdorf erstmals erwähnt.
1516 verkaufte Herzog Georg den Ort an Rudolf von Bünau auf Brandis. 1534 wurde das Kunz von Meisenberg gehörende Panitzsch ebenfalls an die Herren von Brandis, an Nickel von Ende, veräußert. Dessen Sohn Ehrenfried baute 1566 das Rittergut Cunnersdorf auf. 1607 kaufte der Leipziger Rat das stark verschuldete Gut zusammen mit Panitzsch. Erst 1841 entfielen für beide Orte alle Fronen.

Das Wahrzeichen von Panitzsch ist seine weithin sichtbare Wehrkirche romanischen Ursprungs, für welche bereits Vorgängerbauten aus dem 11. und 12. Jahrhundert nachgewiesen wurden. Aus dieser Zeit entstammt der spätromanische Granittaufstein.

Im Dreißigjährigen Krieg litt das Dorf unter Einquartierungen, Truppendurchzügen und Plünderungen, im 17., 18. und 19. Jahrhundert unter mehreren Bränden. Auch 1813 wurde Panitzsch von Plünderungen durch Soldaten beider Kriegsparteien der Völkerschlacht nicht verschont.

Als Raststätte auf dem damaligen Hauptverkehrsweg von Osten nach Leipzig beherbergte der Gasthof „Blauer Engel“ seit dem 16. Jahrhundert Reisende und Kaufleute

1921 erfolgte die Eingemeindung Cunnersdorfs nach Panitzsch und ab 1999 wurden beide Orte zu Borsdorfer Ortsteilen.

Cunnersdorf erlangte langjährige Bedeutung durch seine landwirtschaftliche Anwendungsforschung auf dem hiesigen Versuchsgut der Stickstoffwerke Piesteritz.

Zur Geschichte der Universitäts-Lehrwirtschaft Cunnersdorf siehe VorOrt 20(2009) Nr.1